Mikrofon-Charakteristiken – wie ein Mikrofon hört

Die Mikrofon-Charakteristik beschreibt, aus welchen Richtungen ein Mikrofon Schall bevorzugt aufnimmt. Sie bestimmt maßgeblich, wie ein Mikrofon im Recording-Alltag eingesetzt wird.

Die wichtigsten Richtcharakteristiken

  • Niere: Am häufigsten. Nimmt Schall von vorn auf, dämpft rückwärtigen Schall. Ideal für Vocals und viele Instrumente.
  • Superniere/Hyperniere: Enger als die Niere, blendet die Seiten noch stärker aus. Allerdings entsteht hinten eine kleine „Rückkeule“ – das Mikro nimmt dort etwas mehr Schall auf als die Niere. Praktisch bei lauten Umgebungen, im Studio aber mit Vorsicht zu platzieren.
  • Kugel (Omnidirektional): Nimmt Schall aus allen Richtungen gleich auf. Klingt offen und natürlich, aber weniger isoliert.
  • Acht (Bidirektional): Nimmt von vorn und hinten auf, die Seiten werden ausgeblendet. Typisch für M/S-Stereoverfahren oder Interviews mit zwei Sprecher:innen.

Praxis im Studio

Die Wahl der Mikrofon-Charakteristik beeinflusst nicht nur den Sound, sondern auch das Übersprechen und die Phasenlage mehrerer Mikrofone. Eine Bassdrum klingt mit Niere fokussierter, ein Raum-Mikrofon in Kugel natürlicher. Bei Gesangsaufnahmen nutzen wir meist Großmembran-Kondensatoren in Nierencharakteristik für Direktheit und Wärme.

Fazit

Keine Charakteristik ist „besser“ – sie sind Werkzeuge für unterschiedliche Aufgaben. Ein gutes Verständnis hilft, Aufnahmen sauber und gezielt zu gestalten.

In der Rockmöhre probieren wir gerne aus, welche Mikrofon-Charakteristik für euch am besten passt – ob bei Vocals, Drums oder akustischen Instrumenten. Meld dich, wenn du mehr über unsere Mikrofon-Sammlung und Einsatzmöglichkeiten erfahren möchtest.

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